Viktor Suppan

Buchhalter. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1904    † 1942

 

Lebenslauf

Viktor Suppan wurde am 8.8.1904 in Köflach geboren. Er war Buchhalter. Er schloß sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und dem republikanischen Schutzbund an.

Leiter der KPÖ-Ortsgruppe Köflach

Viktor Suppan war Leiter der KPÖ-Ortsgruppe Köflach.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 19. 7. 1941 wurde Viktor Suppan verhaftet und am 29. 7. 1942 gemeinsam mit Julius Gellinek, Johann Jandl, Albin Kaiser, Franz Krepek, Franz Pajk, Johann Lorenz Tripolt und Johann Unger (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 7.10.1942 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Suppan, der schon im Jahre 1939 an Kaiser Spenden für verhaftete Gesinnungsgenossen zahlte, forderte im Mai 1940 auf Kaisers Veranlassung den früheren Kassier der IAH Johann Pracher auf, sich an den Spenden zu beteiligen und weitere Mitglieder zu werben. Dieser ging darauf ein und entfaltete eine umfangreiche Werbung so dass, als Suppan die Leitung der Ortsgruppe Köflach übernahm, mindestens 12 Mitglieder vorhanden waren. Wahrscheinlich war die Mitgliederzahl noch erheblich größer, denn Pracher lieferte dem Angeklagten allein im Monat Juni 1941 insgesamt 36. – RM als monatlichen Mitgliedsbeitrag ab. Eine ihm von Kaiser übergebene Nummer des »Roten Stoßtrupp« verbrannte er nach seiner unwiderlegten Darstellung nach Kenntnisnahme ohne sie weiterzugeben.“

Gedenkstein, Benennung einer Verkehrsfläche nach Viktor Suppan

Sein Name findet sich am 1949 enthüllten Gedenkstein des KZ-Verbandes in Voitsberg bei der Stadtpfarrkirche; seit 1945 ist in Köflach eine Verkehrsfläche nach ihm benannt (Viktor Suppan Straße).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

Ursprünglich Gruppe 37-45-33. Am 14. 3. 1966 exhumiert in die Gruppe 40.

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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